Kann Fiktion Realität besser beschreiben, Entwicklungen klarer deuten und gesellschaftliche Mechanismen eindringlicher offen legen als blosse Zahlen? Elisabeth Bronfen dringt in ihrem aktuellen Essay «Angesteckt - Zeitgemässes über Pandemie und Kultur» (Echtzeit Verlag, Zürich 2020) tief in das kulturelle Gedächtnis, um die gegenwärtige Pandemie einzuordnen. Im Gespräch mit Tachles-Chefredakteur Yves Kugelmann reflektiert sie im Kontext der aktuellenLage über Texte von u.a. Albert Camus, Sigmund Freud, Susan Sonntag.
Als musikalischer Ausklang spielen Omri Ziegele (usbekische Bambusflöte Nai/Stimme), Jojo Kunz (Kontrabass) und Herbert Kramis (Kontrabass) auf, die der Stille während des ersten Lockdowns etwas entgegensetzen wollten und deshalb das Corona-Trio gründeten.
Da die Veranstaltung am 14. Dezember 2020 aufgrund strengerer Bestimmungen nicht wie geplant im Theater Stok stattfinden konnte, wurde das Gespräch mit Elisabeth Bronfen im Studio aufgenommen und auf einen Live-Mitschnitt des Corona Trio-Konzerts im Moods zurückgegriffen.
Sein Publikum liebte ihn, die Frauen umschwärmten ihn, Konzertveranstalter umwarben ihn - Joseph Schmidt, der Tenor mit dem samtigen Timbre und den mühelosen Höhen. Seine Karriere war steil, aber kurz: als Rundfunk-Tenor, der mehrmals die Woche ganze Opernpartien sang, wurde er landesweit populär. Weit über die Grenzen hinaus dann verhalfen ihm Musikfilme wie „Ein Stern fällt“ oder „Ein Lied geht um die Welt“. Kurz: in sieben Jahren Karriere schaffte Joseph Schmidt singenderweise den Sprung an die Weltspitze. Doch dann kamen die Nazis, er musste fliehen, von Berlin nach Wien nach Brüssel nach Paris und Nizza, schliesslich, krank und erschöpft, nach Zürich, wo er sich in Sicherheit glaubte - und wo man ihn, 38jährig, sterben liess. Was war der Zauber dieser Stimme, fragt Gabriela Kaegi, und warum musste dieses Leben so früh zu Ende gehen. Gesprächspartner ist der Schmidt-Biograf Alfred Fassbind
Als Sänger machte Marko Rothmüller international Karriere. In Zürich, später in Wien, London und New York sang er die grossen Partien von Verdi, Wagner, Puccini und Strauss. 1941 ist er nicht nur die treibende Kraft bei der Gründung von Omanut, Marko Rothmüller beginnt auch ein ebenso kühnes wie langwieriges Projekt: er schreibt ein Buch über “Die Musik der Juden”, eine geschichtliche Darstellung, die zur Übersicht und Einführung dienen möge.
Kann Fiktion Realität besser beschreiben, Entwicklungen klarer deuten und gesellschaftliche Mechanismen eindringlicher offen legen als blosse Zahlen? Elisabeth Bronfen dringt in ihrem aktuellen Essay «Angesteckt - Zeitgemässes über Pandemie und Kultur» (Echtzeit Verlag, Zürich 2020) tief in das kulturelle Gedächtnis, um die gegenwärtige Pandemie einzuordnen. Im Gespräch mit Tachles-Chefredakteur Yves Kugelmann reflektiert sie im Kontext der aktuellenLage über Texte von u.a. Albert Camus, Sigmund Freud, Susan Sonntag.
Als musikalischer Ausklang spielen Omri Ziegele (usbekische Bambusflöte Nai/Stimme), Jojo Kunz (Kontrabass) und Herbert Kramis (Kontrabass) auf, die der Stille während des ersten Lockdowns etwas entgegensetzen wollten und deshalb das Corona-Trio gründeten.
Da die Veranstaltung am 14. Dezember 2020 aufgrund strengerer Bestimmungen nicht wie geplant im Theater Stok stattfinden konnte, wurde das Gespräch mit Elisabeth Bronfen im Studio aufgenommen und auf einen Live-Mitschnitt des Corona Trio-Konzerts im Moods zurückgegriffen.
Sein Publikum liebte ihn, die Frauen umschwärmten ihn, Konzertveranstalter umwarben ihn - Joseph Schmidt, der Tenor mit dem samtigen Timbre und den mühelosen Höhen. Seine Karriere war steil, aber kurz: als Rundfunk-Tenor, der mehrmals die Woche ganze Opernpartien sang, wurde er landesweit populär. Weit über die Grenzen hinaus dann verhalfen ihm Musikfilme wie „Ein Stern fällt“ oder „Ein Lied geht um die Welt“. Kurz: in sieben Jahren Karriere schaffte Joseph Schmidt singenderweise den Sprung an die Weltspitze. Doch dann kamen die Nazis, er musste fliehen, von Berlin nach Wien nach Brüssel nach Paris und Nizza, schliesslich, krank und erschöpft, nach Zürich, wo er sich in Sicherheit glaubte - und wo man ihn, 38jährig, sterben liess. Was war der Zauber dieser Stimme, fragt Gabriela Kaegi, und warum musste dieses Leben so früh zu Ende gehen. Gesprächspartner ist der Schmidt-Biograf Alfred Fassbind
Als Sänger machte Marko Rothmüller international Karriere. In Zürich, später in Wien, London und New York sang er die grossen Partien von Verdi, Wagner, Puccini und Strauss. 1941 ist er nicht nur die treibende Kraft bei der Gründung von Omanut, Marko Rothmüller beginnt auch ein ebenso kühnes wie langwieriges Projekt: er schreibt ein Buch über “Die Musik der Juden”, eine geschichtliche Darstellung, die zur Übersicht und Einführung dienen möge.