Ronny Spiegel lacht bei diesem Satz. Denn finanziell ist Corona für jeden freischaffenden Musiker eine Katastrophe. Aber Zeit hat er plötzlich, viel Zeit, eben: er ist Zeitmillionär. Wie sie der Schweizer Musiker mit ungarisch-israelischen Wurzeln nutzt, warum er Geiger und nicht Tänzer geworden ist und wie es ist, Geigenunterricht bei der eigenen Grossmutter zu bekommen, das erzählt Ronny Spiegel in Teil I.
Von Gabriela Kaegi
Die Musikausschnitte in diesem Teil sind aus:
Rokatanc von der CD Maminka, gespielt vom Ensemble Musique en Route (Label: TOURBOmusic / Narrenschiff)
und aus der Suite Hébraique von Ernest Bloch, Solist: Ronny Spiegel, Sinfonieorchester Nota Bene (Konzertaufzeichnung von 2004) Leitung: Massimiliano Matesic (Privataufnahme)
Im zweiten Teil erzählt Ronny Spiegel, der wandernde Musikant, von seinen beiden Ensembles Musique en Route und Kaldeidoscope String Quartet.
Sein Publikum liebte ihn, die Frauen umschwärmten ihn, Konzertveranstalter umwarben ihn - Joseph Schmidt, der Tenor mit dem samtigen Timbre und den mühelosen Höhen. Seine Karriere war steil, aber kurz: als Rundfunk-Tenor, der mehrmals die Woche ganze Opernpartien sang, wurde er landesweit populär. Weit über die Grenzen hinaus dann verhalfen ihm Musikfilme wie „Ein Stern fällt“ oder „Ein Lied geht um die Welt“. Kurz: in sieben Jahren Karriere schaffte Joseph Schmidt singenderweise den Sprung an die Weltspitze. Doch dann kamen die Nazis, er musste fliehen, von Berlin nach Wien nach Brüssel nach Paris und Nizza, schliesslich, krank und erschöpft, nach Zürich, wo er sich in Sicherheit glaubte - und wo man ihn, 38jährig, sterben liess. Was war der Zauber dieser Stimme, fragt Gabriela Kaegi, und warum musste dieses Leben so früh zu Ende gehen. Gesprächspartner ist der Schmidt-Biograf Alfred Fassbind
Als Sänger machte Marko Rothmüller international Karriere. In Zürich, später in Wien, London und New York sang er die grossen Partien von Verdi, Wagner, Puccini und Strauss. 1941 ist er nicht nur die treibende Kraft bei der Gründung von Omanut, Marko Rothmüller beginnt auch ein ebenso kühnes wie langwieriges Projekt: er schreibt ein Buch über “Die Musik der Juden”, eine geschichtliche Darstellung, die zur Übersicht und Einführung dienen möge.
Ronny Spiegel lacht bei diesem Satz. Denn finanziell ist Corona für jeden freischaffenden Musiker eine Katastrophe. Aber Zeit hat er plötzlich, viel Zeit, eben: er ist Zeitmillionär. Wie sie der Schweizer Musiker mit ungarisch-israelischen Wurzeln nutzt, warum er Geiger und nicht Tänzer geworden ist und wie es ist, Geigenunterricht bei der eigenen Grossmutter zu bekommen, das erzählt Ronny Spiegel in Teil I.
Von Gabriela Kaegi
Die Musikausschnitte in diesem Teil sind aus:
Rokatanc von der CD Maminka, gespielt vom Ensemble Musique en Route (Label: TOURBOmusic / Narrenschiff)
und aus der Suite Hébraique von Ernest Bloch, Solist: Ronny Spiegel, Sinfonieorchester Nota Bene (Konzertaufzeichnung von 2004) Leitung: Massimiliano Matesic (Privataufnahme)
Im zweiten Teil erzählt Ronny Spiegel, der wandernde Musikant, von seinen beiden Ensembles Musique en Route und Kaldeidoscope String Quartet.
Sein Publikum liebte ihn, die Frauen umschwärmten ihn, Konzertveranstalter umwarben ihn - Joseph Schmidt, der Tenor mit dem samtigen Timbre und den mühelosen Höhen. Seine Karriere war steil, aber kurz: als Rundfunk-Tenor, der mehrmals die Woche ganze Opernpartien sang, wurde er landesweit populär. Weit über die Grenzen hinaus dann verhalfen ihm Musikfilme wie „Ein Stern fällt“ oder „Ein Lied geht um die Welt“. Kurz: in sieben Jahren Karriere schaffte Joseph Schmidt singenderweise den Sprung an die Weltspitze. Doch dann kamen die Nazis, er musste fliehen, von Berlin nach Wien nach Brüssel nach Paris und Nizza, schliesslich, krank und erschöpft, nach Zürich, wo er sich in Sicherheit glaubte - und wo man ihn, 38jährig, sterben liess. Was war der Zauber dieser Stimme, fragt Gabriela Kaegi, und warum musste dieses Leben so früh zu Ende gehen. Gesprächspartner ist der Schmidt-Biograf Alfred Fassbind
Als Sänger machte Marko Rothmüller international Karriere. In Zürich, später in Wien, London und New York sang er die grossen Partien von Verdi, Wagner, Puccini und Strauss. 1941 ist er nicht nur die treibende Kraft bei der Gründung von Omanut, Marko Rothmüller beginnt auch ein ebenso kühnes wie langwieriges Projekt: er schreibt ein Buch über “Die Musik der Juden”, eine geschichtliche Darstellung, die zur Übersicht und Einführung dienen möge.