Gerade als er berühmt wurde, starb er an Aids: Der tschechisch-schweizerische Dramatiker Michael Zochow (1954–1992). Felix Schneider zeichnet den Lebensweg dieses wichtigen und vergessenen, jüdischen Schriftstellers nach: Von den «Ersten Erzählungen», den Geniestücken eines Gymnasiasten, bis zu den späteren Theaterstücken, die alle von der Gegenwart der Vergangenheit handeln. Vor allem die Nachwirkungen des Nationalsozialismus haben Zochow nicht losgelassen. Die Dramaturgie seiner Stücke ist eigen und infnovativ.
In der Sendung erinnert sich Katja Früh an Zochows wildes Leben und an die tiefe Freundschaft, die ihn mit ihr verband. Und der Archivar Chris Bünter erzählt vom Nachleben eines Nachlasses.
Kurz bevor der tschechisch-schweizerische Dramatiker Michael Zochow mit nur 37 Jahren an Aids starb, schrieb er das Theaterstück und das Hörspiel «Drei Sterne über dem Baldachin». Das Theaterstück wurde in Wien, Hamburg und Mühlheim gespielt und erhielt den Welti-Preis der Stadt Bern. Das Hörspiel realisierte Katja Früh 1991 für Schweizer Radio DRS. Humor und Ernst halten sich in dem Spiel die Waage. Auf der Toilette des Bayreuther Festspielhauses hat Berta ihre grotesken Flash-backs: Sie lebt plötzlich wieder im Dritten Reich. Der utopische Schluss gegenseitiger Anerkennung und Versöhnung zwischen Juden, Deutschen und Palästinensern ist dagegen ernst und wenig grotesk.
Sein Publikum liebte ihn, die Frauen umschwärmten ihn, Konzertveranstalter umwarben ihn - Joseph Schmidt, der Tenor mit dem samtigen Timbre und den mühelosen Höhen. Seine Karriere war steil, aber kurz: als Rundfunk-Tenor, der mehrmals die Woche ganze Opernpartien sang, wurde er landesweit populär. Weit über die Grenzen hinaus dann verhalfen ihm Musikfilme wie „Ein Stern fällt“ oder „Ein Lied geht um die Welt“. Kurz: in sieben Jahren Karriere schaffte Joseph Schmidt singenderweise den Sprung an die Weltspitze. Doch dann kamen die Nazis, er musste fliehen, von Berlin nach Wien nach Brüssel nach Paris und Nizza, schliesslich, krank und erschöpft, nach Zürich, wo er sich in Sicherheit glaubte - und wo man ihn, 38jährig, sterben liess. Was war der Zauber dieser Stimme, fragt Gabriela Kaegi, und warum musste dieses Leben so früh zu Ende gehen. Gesprächspartner ist der Schmidt-Biograf Alfred Fassbind
Als Sänger machte Marko Rothmüller international Karriere. In Zürich, später in Wien, London und New York sang er die grossen Partien von Verdi, Wagner, Puccini und Strauss. 1941 ist er nicht nur die treibende Kraft bei der Gründung von Omanut, Marko Rothmüller beginnt auch ein ebenso kühnes wie langwieriges Projekt: er schreibt ein Buch über “Die Musik der Juden”, eine geschichtliche Darstellung, die zur Übersicht und Einführung dienen möge.
Gerade als er berühmt wurde, starb er an Aids: Der tschechisch-schweizerische Dramatiker Michael Zochow (1954–1992). Felix Schneider zeichnet den Lebensweg dieses wichtigen und vergessenen, jüdischen Schriftstellers nach: Von den «Ersten Erzählungen», den Geniestücken eines Gymnasiasten, bis zu den späteren Theaterstücken, die alle von der Gegenwart der Vergangenheit handeln. Vor allem die Nachwirkungen des Nationalsozialismus haben Zochow nicht losgelassen. Die Dramaturgie seiner Stücke ist eigen und infnovativ.
In der Sendung erinnert sich Katja Früh an Zochows wildes Leben und an die tiefe Freundschaft, die ihn mit ihr verband. Und der Archivar Chris Bünter erzählt vom Nachleben eines Nachlasses.
Kurz bevor der tschechisch-schweizerische Dramatiker Michael Zochow mit nur 37 Jahren an Aids starb, schrieb er das Theaterstück und das Hörspiel «Drei Sterne über dem Baldachin». Das Theaterstück wurde in Wien, Hamburg und Mühlheim gespielt und erhielt den Welti-Preis der Stadt Bern. Das Hörspiel realisierte Katja Früh 1991 für Schweizer Radio DRS. Humor und Ernst halten sich in dem Spiel die Waage. Auf der Toilette des Bayreuther Festspielhauses hat Berta ihre grotesken Flash-backs: Sie lebt plötzlich wieder im Dritten Reich. Der utopische Schluss gegenseitiger Anerkennung und Versöhnung zwischen Juden, Deutschen und Palästinensern ist dagegen ernst und wenig grotesk.
Sein Publikum liebte ihn, die Frauen umschwärmten ihn, Konzertveranstalter umwarben ihn - Joseph Schmidt, der Tenor mit dem samtigen Timbre und den mühelosen Höhen. Seine Karriere war steil, aber kurz: als Rundfunk-Tenor, der mehrmals die Woche ganze Opernpartien sang, wurde er landesweit populär. Weit über die Grenzen hinaus dann verhalfen ihm Musikfilme wie „Ein Stern fällt“ oder „Ein Lied geht um die Welt“. Kurz: in sieben Jahren Karriere schaffte Joseph Schmidt singenderweise den Sprung an die Weltspitze. Doch dann kamen die Nazis, er musste fliehen, von Berlin nach Wien nach Brüssel nach Paris und Nizza, schliesslich, krank und erschöpft, nach Zürich, wo er sich in Sicherheit glaubte - und wo man ihn, 38jährig, sterben liess. Was war der Zauber dieser Stimme, fragt Gabriela Kaegi, und warum musste dieses Leben so früh zu Ende gehen. Gesprächspartner ist der Schmidt-Biograf Alfred Fassbind
Als Sänger machte Marko Rothmüller international Karriere. In Zürich, später in Wien, London und New York sang er die grossen Partien von Verdi, Wagner, Puccini und Strauss. 1941 ist er nicht nur die treibende Kraft bei der Gründung von Omanut, Marko Rothmüller beginnt auch ein ebenso kühnes wie langwieriges Projekt: er schreibt ein Buch über “Die Musik der Juden”, eine geschichtliche Darstellung, die zur Übersicht und Einführung dienen möge.