OMANUT FORUM FÜR JÜ­DI­SCHE KUNST UND KUL­TUR

FORUM FÜR JÜDISCHE KUNST UND KULTUR

Seferia – jüdisches Buchfestival
HOMMAGEN – Ilse Weber-Herlinger (1903-1944)

Verschoben auf 26.Februar 2025
Die 1903 geborene tschechische Autorin Ilse Herlinger hat auf Deutsch unterhaltsame Geschichten und Theaterstücke für Kinder geschrieben, die bis zum Aufstieg der Nationalsozialisten in verschiedenen Zeitschriften gedruckt und am Radio gesendet wurden. 1928 erschienen ihre «Jüdische Kindermärchen» in einem mährischen Verlag. Ilse - die neben dem Gesangsunterricht Gitarre, Laute, Mandoline und Balalaika spielen gelernt hatte - vertonte auch eigene Gedichte. Nach der deutschen Besetzung des Sudetenlandes und kurz vor Kriegsausbruch gelang es ihr und ihrem Mann Willy Weber, den älteren Sohn Hanuš mit einem Kindertransport nach Schweden zu schicken, während der Rest der Familie 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde. Da sie die von ihr auf der Krankenstation betreuten Kinder nicht im Stich lassen wollte, kam Ilse Weber 1944 zusammen mit ihrem jüngeren Sohn Tomáš nach Auschwitz, wo sie mit all ihren Schützlingen ermordet wurde.

«Dürfen wir eintreten?» Omanut zu Gast im Stofflager des Schiffbaus des Schauspielhauses Zürich

Mittwoch, 4. Dezember 2024, 18.30 Uhr
Dieses zu Unrecht weitgehend unbekannte Stück von Sophokles wurde für Jossi Wielers Inszenierung am Schauspielhaus Zürich von Kurt Steinmann neu übersetzt. Es behandelt Themen, die unser Gemeinwesen gerade sehr herausfordern, zum Beispiel mit den fatalen Auswirkungen, die Kriege, patriarchale Gewalt, Exil und toxische Erbschaften auf Familienstrukturen und gesellschaftlichen Zusammenhalt haben. Bühnenbildnerin Muriel Gerstner und Regisseur Jossi Wieler erzählen im Gespräch mit der Dramaturgin Julie Paucker von ihrer Arbeit und erläutern, warum sie in diesem antiken Stoff einen Spiegel der Jetztzeit und somit das Stück der Stunde sehen.

Die Fremde in Text und Musik Jahresausklang mit Lubna Abu Kheir, Yulianna Khomenko, Ella Ronen und dem Omanut-Vorstand

Samstag, 21. Dezember 2024, 19 Uhr
Fremdsein begleitet den Kulturverein Omanut, der 1941 von Emigranten gegründet wurde, seit seinen Anfängen. Fremd haben sich viele auch dieses Jahr gefühlt, selbst unter Freunden und in ihren eigenen Communities. Lubna Abu Kheir, die aus Syrien geflüchtet ist und Yulianna Khomenko, welche die Ukraine für die Schweiz verliess, können ebenfalls ein Lied vom Fremdsein singen. Die beiden haben dies in der Produktion «Fünf Uhr morgens», die im Sogar Theater zu sehen war, auf eindrückliche Weise getan. Im Stück nähern sie sich einander an, finden Worte und Melodien für die eigenen Ängste und Gefühle und lernen, dem Schmerz des anderen Raum zu geben. Auch Ella Ronen sieht als Israelin mit ungarisch-iranischen Wurzeln das Fremdsein als Teil ihrer Identität. Das Zerrissen- und Dazwischen-Sein kommt in ihren Liedtexten immer wieder vor. Mit dem Omanut-Vorstand nehmen sich die drei Künstlerinnen dem Thema der Fremde an, um das Gemeinsame und nicht das Trennende zu betonen.

OMANUT vergibt seit 1995 einen För­der­­preis, wel­cher alle zwei Jahre aus­­ge­schrie­­ben wird.

Omanut befasst sich mit allen Kul­tur­­spar­ten: Bil­dende Kunst, Film, Thea­ter, Li­te­­ra­tur und Musik.

Omanut konzipiert und ver­an­­stal­tet re­gel­­mässig Kon­zer­te, Le­sungen, Aus­stel­­lungen, Film­vor­­füh­rungen und kleine Fes­ti­vals. 

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