In den unterschiedlichen Werken von Dalit Arnold und Marcel Herbst gibt es auch viel Verbindendes: Sie widmen sich dem Peripheren, dem Übersehenen und sehen sich als Suchende zwischen verschiedenen Kulturen. Für die Ausstellung in den Räumlichkeiten der Stiftung BINZ39 stehen einerseits Marcel Herbsts grossformatige Fotografien von jüdischen Friedhöfen im Zentrum, die er in Osteuropa aufgenommen hat und die für ihn neben einer verwunschenen Schönheit auch die Trauer über die Auslöschung einst blühender Gesellschaften ausdrückt. In seinem Essay «My Polyn» spricht er denn auch vom «Verlust von Heymischkeit», die für ihn «Wärme, Witz, Sprache, Bräuche und Seykel» bedeutet. Im Dialog mit Herbsts Bildern stellen andererseits Dalit Arnolds Fadenbilder eine spielerischere Auseinandersetzung mit verschiedenen Materialien und historischen Praktiken dar. In ihrer Text-Collage «Entbindung» findet man dazu aufschlussreiche Passagen: «Fäden, Schnüre und Garne… Ich habe sie von meiner Grossmutter, die Schneiderin war, geerbt. Sie begleiten mich in vielen meiner Arbeiten. Der Faden kann einerseits Sachen zusammenhalten oder auch eine neue Geschichte erzählen, indem er sich durch ein Material schlängelt.» Diese Zeilen kann man auch als Programm der Ausstellung «Zwischenzeilen» sehen: Zwei Positionen, zwei Generationen, zwei Kunstrichtungen verbinden sich zu etwas Neuem, Unerwartetem und eröffnen neue Suchfelder.
Marcel Herbst, geboren 1938 in Zürich, studierte ursprünglich Architektur und Siedlungsplanung an der Hochschule für Gestaltung in Ulm, wo er auch formell in die Fotografie eingeführt wurde. Sein Weg führte ihn über London in die USA, wo er Soziologie, mathematische Ökonomie und Planung studierte und schliesslich Planung und Umweltwissenschaften an der University of Virginia lehrte. Später arbeitete er in einem Schweizer Ingenieurbüro mit Einsätzen vor allem in Drittweltländern. Er wechselte schliesslich an die ETH Zürich und fungierte bis 2000 als Leiter der Stabsstelle Planung. Er ist Autor und Herausgeber von Büchern, sozialwissen- schaftlichen Aufsätzen und Essays.
In den unterschiedlichen Werken von Dalit Arnold und Marcel Herbst gibt es auch viel Verbindendes: Sie widmen sich dem Peripheren, dem Übersehenen und sehen sich als Suchende zwischen verschiedenen Kulturen. Für die Ausstellung in den Räumlichkeiten der Stiftung BINZ39 stehen einerseits Marcel Herbsts grossformatige Fotografien von jüdischen Friedhöfen im Zentrum, die er in Osteuropa aufgenommen hat und die für ihn neben einer verwunschenen Schönheit auch die Trauer über die Auslöschung einst blühender Gesellschaften ausdrückt. In seinem Essay «My Polyn» spricht er denn auch vom «Verlust von Heymischkeit», die für ihn «Wärme, Witz, Sprache, Bräuche und Seykel» bedeutet. Im Dialog mit Herbsts Bildern stellen andererseits Dalit Arnolds Fadenbilder eine spielerischere Auseinandersetzung mit verschiedenen Materialien und historischen Praktiken dar. In ihrer Text-Collage «Entbindung» findet man dazu aufschlussreiche Passagen: «Fäden, Schnüre und Garne… Ich habe sie von meiner Grossmutter, die Schneiderin war, geerbt. Sie begleiten mich in vielen meiner Arbeiten. Der Faden kann einerseits Sachen zusammenhalten oder auch eine neue Geschichte erzählen, indem er sich durch ein Material schlängelt.» Diese Zeilen kann man auch als Programm der Ausstellung «Zwischenzeilen» sehen: Zwei Positionen, zwei Generationen, zwei Kunstrichtungen verbinden sich zu etwas Neuem, Unerwartetem und eröffnen neue Suchfelder.
Marcel Herbst, geboren 1938 in Zürich, studierte ursprünglich Architektur und Siedlungsplanung an der Hochschule für Gestaltung in Ulm, wo er auch formell in die Fotografie eingeführt wurde. Sein Weg führte ihn über London in die USA, wo er Soziologie, mathematische Ökonomie und Planung studierte und schliesslich Planung und Umweltwissenschaften an der University of Virginia lehrte. Später arbeitete er in einem Schweizer Ingenieurbüro mit Einsätzen vor allem in Drittweltländern. Er wechselte schliesslich an die ETH Zürich und fungierte bis 2000 als Leiter der Stabsstelle Planung. Er ist Autor und Herausgeber von Büchern, sozialwissen- schaftlichen Aufsätzen und Essays.