Joseph Roth, 1894 im ostgalizischen Brody geboren, bereiste 1924 im Auftrag der Frankfurter Zeitung seine ehemalige Heimat – ein Wendepunkt in seinem Leben. Die Habsburger-monarchie war zerfallen, Polen hatte seine Unabhängigkeit wiedererlangt, in Russland kämpfte die bolschewistische Revolution um ihr Überleben; aber in Podolien und Pokutien, in den kleinen Städten und Marktflecken am Dniester, Sereth und Zbrucz hatte sich kaum etwas verändert: „In der Ferne leuchtet der Schlamm wie schmutziges Silber. Man könnte die Strassen in der Nacht für trübe Flüsse halten, in denen sich Himmel, Mond und Sterne tausendfältig und verzerrt spiegeln wie in einem sehr schmutzigen Kristall.“ Im gleichen Jahr, im Februar 1924, strömten Menschen in Berlin in drei Kino-Theater, um Allakariallak, alias Nanuk, den Eskimo-Jäger aus Inukjuaq, zu bestaunen. In einer der Vorstellungen sass auch der 30-jährige Joseph Roth, der dem Dokumentarfilm über den „Gast aus dem Norden“ eine hymnische Rezension widmete, die – und hier schliesst sich der Kreis – in der Frankfurter Zeitung erschien.
Die Veranstaltung „Erdbeeren in Brody und Eskimos in Inukjuaq“ beschwört durch einen frühen ethnologischen Dokumentarfilm, die Lesung eines Textes aus Roths Nachlass, Kurzvorträge und eine Pop-up-Ausstellung zu Leben und Werk Joseph Roths ein respektvolles Zusammentreffen von Zeitgenossen aus inzwischen untergegangenen Lebenswelten herauf.
Mit Mareile Flitsch (Direktorin Völkerkundemuseum, Zürich), Oded Fluss (ICZ-Bibliothekar, Zürich), Helmut Peschina (Schriftsteller, Wien), Helmut Vogel (Schauspieler, Zürich), Karin Weissberg (Pianistin, Zürich)
Joseph Roth, 1894 im ostgalizischen Brody geboren, bereiste 1924 im Auftrag der Frankfurter Zeitung seine ehemalige Heimat – ein Wendepunkt in seinem Leben. Die Habsburger-monarchie war zerfallen, Polen hatte seine Unabhängigkeit wiedererlangt, in Russland kämpfte die bolschewistische Revolution um ihr Überleben; aber in Podolien und Pokutien, in den kleinen Städten und Marktflecken am Dniester, Sereth und Zbrucz hatte sich kaum etwas verändert: „In der Ferne leuchtet der Schlamm wie schmutziges Silber. Man könnte die Strassen in der Nacht für trübe Flüsse halten, in denen sich Himmel, Mond und Sterne tausendfältig und verzerrt spiegeln wie in einem sehr schmutzigen Kristall.“ Im gleichen Jahr, im Februar 1924, strömten Menschen in Berlin in drei Kino-Theater, um Allakariallak, alias Nanuk, den Eskimo-Jäger aus Inukjuaq, zu bestaunen. In einer der Vorstellungen sass auch der 30-jährige Joseph Roth, der dem Dokumentarfilm über den „Gast aus dem Norden“ eine hymnische Rezension widmete, die – und hier schliesst sich der Kreis – in der Frankfurter Zeitung erschien.
Die Veranstaltung „Erdbeeren in Brody und Eskimos in Inukjuaq“ beschwört durch einen frühen ethnologischen Dokumentarfilm, die Lesung eines Textes aus Roths Nachlass, Kurzvorträge und eine Pop-up-Ausstellung zu Leben und Werk Joseph Roths ein respektvolles Zusammentreffen von Zeitgenossen aus inzwischen untergegangenen Lebenswelten herauf.
Mit Mareile Flitsch (Direktorin Völkerkundemuseum, Zürich), Oded Fluss (ICZ-Bibliothekar, Zürich), Helmut Peschina (Schriftsteller, Wien), Helmut Vogel (Schauspieler, Zürich), Karin Weissberg (Pianistin, Zürich)