«Sicher, meine Schöne, sicher», sind die letzten Worte, welche die aufstrebende Sängerin Gabriela Oded Chefer ins Ohr flötet. Sie ist eine Transfrau, «die Schöne» ein queerer Privatermittler, der nach ihrer Ermordung alles daransetzt, den Schuldigen zu finden. Yonatan Sagivs erster Krimi «Der letzte Schrei» (Kein & Aber 2022) führt in den Süden Tel Avivs, dessen Fassade unpolierter als der Rest dieser glänzenden Stadt ist. Hier herrscht das Recht des Stärkeren, aber auch eine Solidarität zwischen Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben: Prostituierte, Kleinkriminelle, Illegale. Der israelische Autor, der auch Filmtheorie und moderne israelische Literatur unterrichtet, sieht im Krimigenre ein grosses Potenzial. Nicht nur, weil es mit vielen Leuten kommuniziert, sondern auch sozialpolitische Themen anspricht. Eines seiner Vorbilder ist die Schriftstellerkollegin Shulamit Lapid, die in «Lokalausgabe» (Dörlemann 2022) bereits 1989 eine ikonische Ermittlerin erschaffen hat: Lisi Baldichi. Die als «Lisi die Bekloppte» bekannte Journalistin lernt wie ihr Kollege Oded Chefer aus Fehlern. Der Mörder hätte sich besser überlegen müssen, mit wem er sich ins Bett legt.
«Sicher, meine Schöne, sicher», sind die letzten Worte, welche die aufstrebende Sängerin Gabriela Oded Chefer ins Ohr flötet. Sie ist eine Transfrau, «die Schöne» ein queerer Privatermittler, der nach ihrer Ermordung alles daransetzt, den Schuldigen zu finden. Yonatan Sagivs erster Krimi «Der letzte Schrei» (Kein & Aber 2022) führt in den Süden Tel Avivs, dessen Fassade unpolierter als der Rest dieser glänzenden Stadt ist. Hier herrscht das Recht des Stärkeren, aber auch eine Solidarität zwischen Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben: Prostituierte, Kleinkriminelle, Illegale. Der israelische Autor, der auch Filmtheorie und moderne israelische Literatur unterrichtet, sieht im Krimigenre ein grosses Potenzial. Nicht nur, weil es mit vielen Leuten kommuniziert, sondern auch sozialpolitische Themen anspricht. Eines seiner Vorbilder ist die Schriftstellerkollegin Shulamit Lapid, die in «Lokalausgabe» (Dörlemann 2022) bereits 1989 eine ikonische Ermittlerin erschaffen hat: Lisi Baldichi. Die als «Lisi die Bekloppte» bekannte Journalistin lernt wie ihr Kollege Oded Chefer aus Fehlern. Der Mörder hätte sich besser überlegen müssen, mit wem er sich ins Bett legt.