György Dalos ist ein profunder Kenner der jüngeren ungarischen Geschichte. Zu den von ihm veröffentlichten und in deutscher Sprache lieferbaren Werken gehören „1956. Der Aufstand in Ungarn», „Ungarn in der Nussschale. Geschichte meines Landes», „Der Vorhang geht auf. Das Ende der Diktaturen in Osteuropa». Von Dalos liegen aber auch erzählische Werke auf. So etwa „Jugendstil», „Balaton Brigade», „Seilschaften», „Der Gottsucher» und „Der Fall des Ökonomen».
Klaus Miklós Rózsa ist einer der gesellschaftlich aktivsten Fotografen der Schweiz mit Wohnsitz in Budapest und Zürich. Eine Ausstellung und ein Buch über ihn sind in Vorbereitung. Filmemacher Erich Schmid hat ihn in den letzten beiden Jahren begleitet, demnächst wird ein Film über Rózsa im Kino zu sehen sein. Erich Schmid meint: „Rózsa war Pressefotograf in heiklen Situationen, er war Gewerkschafter, er war Präsident der Journalistenvereinigung Comedia, er ist ein Linker und er ist ein Jude. Und er stand konstant im Fadenkreuz des Staatsschutzes und der Behörden.»
György Dalos lebt heute in Berlin und reist immer wieder nach Budapest. Dalos gehört zu den Kritikern der Regierung Orban und der rechten Partei Jobbik. Klaus Rózsa, der in der Schweiz trotz mehreren Versuchen lange nicht eingebürgert wurde, ist nach Ungarn zurückgewandert und lebt heute in Budapest – unter eben jenem Ministerpräsidenten Viktor Orbàn, der im restlichen Europa als extrem rechts gilt!
György Dalos und Klaus Miklós Rózsa haben den besonderen Doppelblick auf Ungarn. Sie kennen das Land von Innen her und verfügen über den Aussenblick. An einem gemeinsamen Abend wird György Dalos aus seinem letzten Roman „Der Fall des Ökonomen» vorlesen. Klaus Miklos Rózsa wird Fotografien aus Budapest zeigen. Im Anschluss werden sich die beiden über die aktuelle Lage in Ungarn unterhalten, wo die Situation der Künstler, der Roma und Juden sowie von Oppositionellen prekär ist.