Zwar hat er schon als Kind seiner Familie mit seinen Kompositionen Geschenke gemacht. Aber erst einmal wird Fenigstein Pianist, dann folgt eine Professur am Conservatoire in Luxemburg. Erst als er nicht mehr spielen kann wegen seiner MS, beschliesst er, sich ganz der Komposition zuzuwenden. Noch im Krankenbett entsteht seine erste Kantate, Et le jour se leva pour lui, heisst sie. Fenigstein wählt antifaschistische Gedichte von Paul Eluard, die zwar aus den 30er Jahren stammen, aber – in Zeiten des kalten Krieges – nichts an Aktualität verloren haben. Vierzig Jahre dauert es, bis sie uraufgeführt wird. Auch in vielen seiner andern Werke reagiert Fenigstein auf politische Ereignisse. Denn er muss es los werden, sich von der Seele schreiben, dieses „ja unter anderem so scheussliche Leben der Menschheit.“