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The Klezmer Project

The Klezmer Project
Ein argentinischer Dokumentarfilmer begibt sich aus Verliebtheit auf eine Reise nach «Jiddischland»

Kino Xenix, Kanzleistrasse 52, 33, 8004 Zürich
Tickets: 18.-/9.- (für Omanutmitglieder) an der Kinokasse oder online über www.xenix.ch reservieren

Ein frustrierter Auftragsfilmer verliebt sich in eine Klezmer-Klarinettistin und begibt sich mit ihr auf die Suche nach einer beinahe verschwundenen jüdischen Musiktradition. Im Länderdreieck Ukraine- Rumänien-Moldawien, auf welchem sich das einstige «Jiddischland» erstreckte, finden die beiden jüdischen Argentinier bei lokalen Bands Spuren der einst blühenden Klezmer-Kultur. Auf diese Weise dokumentieren Leandro Koch und Paloma Schachman, die sich im Film selber spielen und gleichzeitig Regie führen, die letzten Bandmitglieder der legendären Técsői Band und andere wunderbare Roma Musiker, die das Erbe des Klezmers pflegen. Unterstützt werden sie dabei von Originalen wie Bob Cohen, der für seine Studien aus den USA nach Ungarn gezogen ist. Auch er weiss, dass die letzten Spuren des reichen kulturellen Erbes der Juden Osteuropas am Verschwinden sind: Nachdem der nationalsozialistische Völkermord das Jiddische beinahe ausgelöscht hatte, wurde es zusätzlich in Israel zum Schweigen gebracht, hatte man sich doch für das Hebräische als Nationalsprache entschieden. Es ist also nicht nur die Nostalgie für eine musikalische, sondern auch für eine Alltags-Sprache, die den Film durchzieht. Eine wunderbar poetische, auf Jiddisch erzählte Parallelgeschichte verdeutlicht dies: «Jiddischland» war ein Ort, an dem gelitten, geliebt, geflunkert und musiziert wurde und dem eine melancholische Heiterkeit eigen war, die es in der harten Realität des «Hebräierland» so nicht mehr gibt.

The Klezmer Project (Adentro mío estoy bailando)
Leandro Koch / Paloma Schachmann, Österreich/Argentinien 2023; 115′ SPŸEŸDŸJiddisch/d (DCP, Farbe) und Judaistik in Basel, Luzern und Jerusalem.