Vortrag von Martin Dreyfus zu Lili Körber (1897-1982)
Beijz
Seefeldstrasse 177
8008 Zürich
Promoviert wurde Lili Körber Mitte der 1920er Jahre mit einer Arbeit über die Lyrik Franz Werfels. 1930 reiste sie mit Anna Seghers und Johannes R. Becher aus Interesse an den sowjetischen Verhältnissen nach Russland, wo sie 1897 in Moskau als Tochter des aus dem galizischen Tarnow stammenden Kaufmanns Ignaz Körber und dessen polnischer Ehefrau Jeanette geboren wurde. Ihre Erlebnisse beschrieb sie im Buch «Eine Frau erlebt den roten Alltag», das 1932 noch in Deutschland erscheinen konnte. Die folgenden Ereignisse fanden Eingang in die Schrift «Eine Jüdin erlebt das neue Deutschland», die 1934 bei Richard Lany in Wien publiziert wurde. Nachdem die österreichische Ausgabe 1935 auf den Index kam, erfolgte ein Nachdruck im Verlag der Genossenschaftsbuchhandlung Zürich. Nach dem sogenannten Anschluss floh Lili Körber über Zürich nach Paris. Trotz Neuausgaben einiger ihrer Bücher ist die 1982 im amerikanischen Exil verstorbene Autorin nahezu unbekannt geblieben. Immerhin hat der Wiener Verlag Brandstätter 1988 «Eine Österreicherin erlebt den Anschluss» herausgegeben. Die Vorlage war 1938 im Berner Volksrecht unter dem Pseudonym Agnes Muth als Fortsetzungsroman erschienen.
SEFERIA – Das jüdische Buchfestival
Jüdische Autorinnen stehen im Zentrum der zweiten Ausgabe der SEFERIA. Aktuelle weibliche Stimmen aus der Schweiz, Deutschland und Israel gilt es genauso zu entdecken wie vergessene Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts, die uns heute viel zu sagen haben. Auch der Lyrik wird Raum gegeben und der mit ihr verwandten Musik. Für Kinder gibt es eine spezielle Lesung und Leckereien. Und natürlich kann man während des gesamten Festivals von einem gut bestückten Büchertisch sowie vom feinen Beijz-Angebot Gebrauch machen. Und gemeinsam mit dem Jüdischen Museum der Schweiz gedenken wir der Kulturjournalistin Noëmi Gradwohl, die viel zum Gelingen der letzten SEFERIA beigetragen hat.
Die Beijz ist jeweils eineinhalb Stunden vor den Lesungen (und eine Stunde vor der Matinee am 17. November) mit einem wechselnden Speisenangebot geöffnet. Jede Veranstaltungen kostet 30/25.- (für Omanut-Mitglieder), ein Festival-Pass 120/100.- (für Omanutmitglieder). Anmeldung unter omanut@omanut.ch / 044 915 63 28.Wir danken der Max und Erika Gideon Stiftung und der Madeleine und Albert Erlanger-Wyler-Stiftung für die grosszügige Unterstützung.