Die Operette „Die Blume von Hawaii» von Alfred Grünewald, Fritz Löhner-Beda und Emmerich Földes mit Musik von Paul Abraham ist trotz des exotischen Charakters eine zutiefst jüdische Geschichte. So ist die Figur des „Jim Boy» ausdrücklich dem Kantorssohn und Entertainer Al Jolson nachempfunden. Die Komplexität der Handlung, in deren Mittelpunkt eine Revolte Hawaiianischer Eingeborener gegen ihre amerikanischen Unterdrücker steht, erlaubt es den Autoren, dem herrschenden Rassismus mit Komik zu begegnen, was angesichts der Uraufführung 1931 in Leipzig mehr als mutig war. Am deutlichsten wird dies in Jim Boys Song mit den Zeilen: „Bin ja kein Mensch, Ich bin nur ein Nigger! Bin nur ein Jonny, Zieh› durch die Welt, Singe für Monney, Tanze für Geld. Heimat, Dich werd› ich niemals sehn! Nimmermehr sehn!» Angesichts der anbrechenden Zeit des Exils und des Untergangs muten diese Worte prophetisch an: Fritz Löhner-Beda und Alfred Grünewald wurden in Auschwitz ermordet und Paul Abraham verarmte im New Yorker Exil und starb geistig umnachtet in Hamburg.