Köpfe, Küsse, Kämpfe –
Nicole Eisenman und die Modernen Ausstellungsführung mit der Journalistin Anna Rosenwasser

Aargauer Kunsthaus
Aargauerplatz
5100 Aarau

Treffpunkt: mit gelöstem Ticket beim Eingang
Im Anschluss Kaffee und Kuchen im Kunsthaus-Bistro
Platzzahl beschränkt, verbindliche Reservation unter:
omanut@omanut.ch/044 915 28 63

Nicole Eisenman erzählt in ihren Bildern Geschichten eines Alltags, der genauso von Ängsten wie von Freuden, von Brutalität wie von Zärtlichkeit geprägt ist. Die Figuren in Eisenmans zeichnerischem, malerischem und skulpturalem Werk sind oft Cartoon- artig und mit verzerrten Gliedmassen dargestellt und verzweifelt bemüht, das Beste aus ihrer tragikomischen Situation zu machen. Selbstbewusst spielt die amerikanische Künstlerin mit kunsthistorischen Referenzen und bezieht darin wohl auch das Schaffen ihrer Urgrossmutter mit ein: Esther Hamerman (1886-1977) begann nach ihrer Flucht vor den Nationalsozialisten nach Trinidad mit dem Malen und erinnerte sich in ihren Bildern an das dörfliche Leben in Polen. Nicole Eisenmans Bild Seder (2010) bezieht sich explizit auf diesen jüdischen Kontext und schliesst Biographisches wie die eigene Homosexualität immer mit ein.

Gleich vier Häuser – neben Aarau sind es die Kunsthalle Bielefeld, die Fondation Vincent van Gogh in Arles und das Kunstmuseum Den Haag – haben sich für diese Übersichtsschau zusammengetan und unterstreichen damit die Bedeutung von Nicole Eisenmans eigenwilligem Schaffen. Der Dialog, den die Künstlerin in ihrem Werk mit Vorgängern wie Picasso oder Matisse eingeht, wird dabei geschickt in das Ausstellungskonzept einbezogen: Eisenmans Bilder werden solchen aus den Depots der jeweiligen Museen gegenübergestellt. Dabei entstehen Reibungen und Spannungen, die zusätzlich zu Eisenman soziopolitischen Fragestellungen zum Nachdenken anregen. Die Schweizer Journalistin und Aktivistin Anna Rosenwasser wird dies aufnehmen und in einer «Takeover-Tour» ihre Gedanken zum Werk Eisenmans einbringen.

Nicole Eisenman, geboren 1965 im französischen Verdun, aufgewachsen in Scarsdale, NY, lebt und arbeitet heute in Brooklyn. Ihr Werk wurde 2019 auf der Whitney Biennale und auf der Biennale Venedig ausgestellt.

Anna Rosenwasser ist eine 1990 geborene Schweizer Journalistin, Kolumnistin, Polit- und LGBTQ-Aktivistin und feministische Autorin. Sie hat Politologie und Geschichte der Neuzeit studiert und lebt in Zürich. Anreise: Ab Zürich HB 13.08, Gleis 14. Danach knappe 10 Minuten zu Fuss zum Museum.