Wie keine andere hat die 1929 in Budapest geborene Denkerin, Jüdin, Marxistin und Emigrantin Ágnes Heller in ihren Schriften und Essays die jüngere Vergangenheit kritisch und kämpferisch durchleuchtet. In ihren geschichts- und moralphilosophischen Werken sucht Ágnes Heller zeitlebens eine Antwort auf die Frage, wie Auschwitz und der Gulag geschehen konnten. Ihr unabhängiges Denken und die Sorge um die Demokratie lassen sie auch an ungewöhnliche politische Schritte denken. Die ehemalige Assistentin von Georg Lukács und Emeritus des Hannah Arendt Lehrstuhls in New York wird mit Hanno Loewy über den Glauben an die Zukunft und die Angst vor ihr sprechen sowie der Frage nachgehen, ob sich Ungarn aus Europa verabschiedet hat oder vielmehr ein Vorbote einer allgemeinen, nationalpopulistischen Entwicklung ist.