«innenausseninnen» von Marion Baruch

Museumsdirektorin Fanni Fetzer
führt durch die Ausstellung in Luzern
Donnerstag, 18. Juni 2020, 18.15 Uhr

Kunstmuseum Luzern
Europaplatz 1
6002 Luzern

Treffpunkt: mit gelöstem Ticket beim Eingang
Platzzahl beschränkt, verbindliche Reservation unter:
omanut@omanut.ch/044 915 28 63

In der Kunst der 90-jährigen Marion Baruch bilden sich alle grossen Konflikte des 20. Jahrhunderts ab. Die Retrospektive «innenausseninnen» im Kunstmuseum Luzern zeigt das faszinierende und vielschichtige Werk dieser Künstlerin. Der Titel der Schau ist eine Kreation  Baruchs und fasst ein wesentliches Moment ihrer Arbeit zusammen. Die Wortschöpfung beinhaltet nicht nur eine räumliche Dimension, sie bringt auch Gewissheiten durcheinander und macht sie zugleich deutlich. So wird ein Dialog ermöglicht, denn dieser findet erst statt, wenn wir bereit sind, unsere Position zu verlassen und uns zu öffnen auf die andere Person. Sie glaube an das Wunder der Begegnung verriet Baruch der Journalistin Susanna Koeberle, als diese sie letztes Jahr in ihrem Haus und Arbeitsort in Gallarate besuchte. In ihrem reichen Leben und durch ihre Kunst hat die Ausnahmekünstlerin dieses Wunder stets geteilt.

Fanni Fetzer führt durch die Ausstellung, die sie in Zusammenarbeit mit Noah Stolz kuratiert hat. Am 24. Juni findet um 18 Uhr zudem die Buchvernissage zur Ausstellungspublikation statt, zu der Marion Baruch anreisen sollte. Bei Interesse würde Susanna Koeberle, die auch Omanut-Vorstandsmitglied ist, eine Stunde vor dem Anlass eine Führung anbieten. Auch hier gilt: Treffpunkt mit gelöstem Ticket beim Eingang und Anmeldung bei Omanut.

Marion Baruch wird 1929 als Tochter ungarischstämmiger Eltern im rumänischen Timisoara geboren. Als junge Frau schreibt sich Marion Baruch an der Akademie der Bildenden Künste in Bukarest ein, wo sie ein Jahr lang Kunst studiert, bevor sie das Land über Nacht nach Israel verlässt. Sie studiert an der Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem und belegt Kurse beim Maler Mordecai Ardon, einem Künstler des Bauhauses. Dank eines Stipendiums kann sie nach Rom reisen und studiert dort an der Accademia di Belle Arti. In den 1990er-Jahren wird Marion Baruch durch die Galerie Luciano Inga-Pin vertreten. In dieser Zeit entschliesst sich Marion Baruch, ihre Kunstwerke künftig mit NAME DIFFUSION zu unterzeichnen. Von 1993 bis 2010 lebt und arbeitet Marion Baruch in Paris. Aufgrund des Verlusts ihrer Sehkraft kehrt Marion Baruch 2010 nach Italien zurück. Seit sie in Gallarate in der Nähe ihrer Familie lebt, stellt sie ihre Kunst wieder unter ihrem eigenen Namen aus. Die körperliche Einschränkung im hohen Alter zwingt die Künstlerin, ihre Arbeit nochmals neu zu entwickeln.

Diese Veranstaltung ist eine Zusammenarbeit zwischen Omanut und dem Kunstmuseum Luzern.