Seefeldstrasse 177, 8008 Zürich
Anmeldung für Mittagessen ab 12 Uhr und für die Abendveranstaltung:
omanut@omanut.ch / 044 915 28 63
Tickets: 25.-/20.- (für Omanutmitglieder)
Die 1903 geborene tschechische Autorin Ilse Herlinger hat auf Deutsch unterhaltsame Geschichten, Theaterstücke und Gedichte für Kinder geschrieben, die bis zum Aufstieg der Nationalsozialisten in Zeitschriften und Büchern veröffentlicht wie auch am Radio gesendet wurden. Die Autorin – die neben dem Gesangsunterricht Gitarre, Laute, Mandoline und Balalaika spielen gelernt hatte – vertonte auch eigene Gedichte. Nach der deutschen Besetzung des Sudetenlandes und kurz vor Kriegsausbruch gelang es ihr und ihrem Mann Willy Weber, den älteren Sohn Hanuš mit einem Kindertransport nach Schweden zu schicken; der Rest der Familie wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert. Im Lager spielte Ilse Weber eine wichtige Rolle bei der Betreuung von Kindern. Während die Künstlerin Friedl Dicker mit ihren Schützlingen zeichnete und malte, sang Ilse Weber Lieder und erzählte Geschichten zu deren Ermutigung. Da sie die von ihr auf der Krankenstation betreuten Kinder nicht im Stich lassen wollte, kam Ilse Weber 1944 zusammen mit ihrem jüngeren Sohn Tomáš nach Auschwitz, wo sie mit all ihren Schützlingen ermordet wurde.
Die Sängerin Jeannine Hirzel trägt Lied-Kompositionen und Texte von Ilse Weber vor, die von der Musikwissenschaftlerin Heidy Zimmermann biographisch eingeordnet und von Arben Hoxha an der Gitarre begleitet werden.
Jeannine Hirzel studierte an der Musikhochschule Zürich und erwarb das Konzertdiplom mit Auszeichnung in der Lied-Klasse von Irwin Gage. Weitere Lehrjahre erfolgten bei Kornelia Bruggmann, Kathrin Graf, Daniel Fueter, László Polgár, Carol Meyer und Jan Fischer. Auch schauspielerisch liess sich Jeannine Hirzel ausbilden und ist seit dem Abschluss der Opernstudios im belgischen Gent und des Internationalen Opernstudios an der Oper Zürich freischaffend tätig.
Heidy Zimmermann studierte nach einer Ausbildung als Flötistin Musikwissenschaft, Germanistik und Judaistik in Basel, Luzern und Jerusalem. 1995–2002 war sie Assistentin an der Universität Basel und wurde dort 1999 promoviert. Seit 2002 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin in der Paul Sacher Stiftung in Basel.