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Georges Perec – Zwischen Surrealismus und Roberto Bolaño

In der Reihe „Literatur Hoch Zwei» loten drei herausragende Vertreter ihres Fachs bedeutende  Autoren und ihr Umfeld künstlerisch aus und spannen den Bogen dieses Mal von den Surrealisten bis zu Bolaño: Im Mittelpunkt steht Georges Perec, der Mann der Stunde – 2018 wurde er in Frankreich zum wichtigsten Klassiker der Moderne gekürt.

Seine «mathe-magische» Literatur umkreist die Lücke, die der Tod seiner Mutter im KZ hinterliess. Etwa in dem 1969 erschienenen Krimi, in dem die Leiche ein einzelner Buchstabe ist: das E. Der ganze Roman ist ohne ein einziges E verfasst (Anton Voyls Fortgang, aus dem Französischen von Eugen Helmlé. Diaphanes, Zürich 2013)

Als Erbe der Surrealisten ersetzt Perec die freie Assoziation durch mathematische Regelzwänge – er war der letzte Avantgardist. Nach ihm blieb, so Roberto Bolaño, für uns nur noch die Aprèsgarde. In einem Traum evoziert Bolaño seine zarte Liebe zu Perec, die hier Wort, Atem und Rhythmus wird.

Thomas Sarbacher, 1961 in Hamburg geboren, lebt und arbeitet als freischaffender Schauspieler in Zürich. Neben zahlreichen Arbeiten für Film und Fernsehen gastiert er in Zürich an diversen Theatern und hat eine eigene Lese-Reihe am Theater Winkelwiese.

Julian Sartorius, 1987 in Thun geboren, ist einer der vielseitigsten Jazzschlagzeuger der Schweiz. Die Inspiration für sein letztes Album „Hidden Tracks» hat der Klangforscher auf Wanderungen quer durch die Schweiz gefunden.

Stefan Zweifel, 1967 in Zürich geboren, ist Übersetzer und Kulturkritiker und ein Kenner der Literatengruppe Oulipo, der Perec angehörte. Kürzlich ist seine ausgezeichnete Proust-Übersetzung unter dem Titel „Das Flimmern des Herzens» in der Anderen Bibliothek erschienen.

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