Eine Reise von Marokko nach Israel Der Komponist Janiv Oron forscht mit elektronischen Klängen

Kunstraum Walcheturm, Kanonengasse 8, 8004 Zürich
(am Vorabend, 18.9.24, 20 Uhr: Künstlergespräch mit Janiv Oron in der Beijz)
Tickets: 35.-/30.- (für Omanut-Mitglieder)
Reservation Konzert (inkl. Künstlergespräch 18.9.): omanut@omanut.ch / 044 915 28 63

Der in Israel geborene Komponist von elektronischer Musik Janiv Oron tritt als Performer in verschiedenen Formationen auf. Mit seinem Bruder Eres ist er seit über 20 Jahren sehr erfolgreich als DJ-Duo Goldfinger Brothers unterwegs. Eine Familiengeschichte ist auch sein neustes Werk Different Names, welches Omanut in Auftrag gegeben hat. Eine biografisch inspirierte Arbeit, deren klangliche Abstraktion sich direkt in der Struktur und der Atmosphäre der Musik niederschlägt: Feldaufnahmen, O-Töne seiner Familie, musikalisch arrangierte Versatzstücke, Ersatzteile eines Panzers, ein Spion und eine Reiseroute von Marokko nach Israel verschmelzen in der Komposition. Bei Janiv Oron schichten sich die Klänge und blitzen die Harmonien unter straffen, digitalen Schürfungen hervor. Mit Buchla Easel Synth-Arrangements, Drum-Verzerrungen und Sub-Sounds schafft er eine zeitgenössische Ambient-Sphäre.

Am Vorabend der Uraufführung von Different Names im Kunstraum Walcheturm findet in der Beijz an der Seefeldstrasse 177 um 20 Uhr ein Künstlergespräch statt. Der SRF-Musikredaktor Claudio Landolt verfolgt schon länger Janiv Orons Schaffen und wird mit ihm über das Komponieren von elektronischer Musik und seine Recherchen für das Omanut-Auftragswerk sprechen. Dabei kommen auch Klangbeispiele zum Einsatz.

Janiv Oron ist 1975 in Israel geboren und lebt und arbeitet in Basel; er absolvierte einen Master in zeitgenössischer Kunstpraxis, Musik und Medienkunst an der Hochschule der Künste in Bern. Seit gut zwanzig Jahren ist er im In- und Ausland bei DJ-Battles, Clubnächten, Open-Airs und Paraden sowie bei Radiosendungen dabei. In den vergangenen Jahren hat Oron an mehreren interdisziplinären Tanz-, Kunst- und Theaterproduktionen mitgewirkt – unter anderem in Zusammenarbeit mit der Dutch National Opera and Ballet Amsterdam, dem Theater Basel, dem Neumarkt Theater Zürich, dem Cabaret Voltaire, dem Kammerorchester Basel, der Künstlerin Renée Levi, dem Schriftsteller Michael Fehr, der Ring Award Gewinnerin Barbora Horáková Joly sowie mit den Medienkünstlern Zimoun, Michi Anklin und Lukas Huber. 2016 war er für die Swiss Art Award nominiert und erhielt beim Leipziger Hörspielwettbewerb in der Kategorie «Bestes Klangbild» den ersten Preis.

Claudio Landolt, geboren 1984, studierte Kulturpublizistik und Elektroakustische Komposition an der Zürcher Hochschule der Künste. Er lebt als freier Autor und Musiker in Glarus und arbeitet bei Radio SRF als Musikredaktor.