Raygrodski
Sihlfeldstrasse 49
8003 Zürich
Ticket, inkl. kalter und warmer Mezze: 55.-/45.- (für Omanut-Mitglieder)
Raygrodski ist nicht nur der Name einer exquisiten Bar, sondern auch einer unvergesslichen Frau: Der russischen Ärztin und Sexualreformerin Paulette Brupbacher-Raygrodksi (1880 Pinsk – 1967 Unterendingen) hat die Autorin Ruth Schweikert im Sammelband «Projekt Schweiz», das Ende 2021 im Limmatverlag erschienen ist, ein Porträt gewidmet. Und Yves Niedermayr hat seine Raygrodski-Bar ganz bewusst nach der fortschrittlich denkenden Frau benannt, die auch für ein offenes Zürich steht, wohin sie 1924 gezogen war, um den Anarchisten und Arzt Fritz Brupbacher zu ehelichen und mit ihm in Aussersihl zu praktizieren. Ruth Schweikert wird auszugsweise aus ihrem «Brief an eine Ärztin, Träumerin und Aktivistin für Frauen und deren Rechte» lesen und im Gespräch mit Karen Roth von ihren Recherchen berichten – und von Paulette Brupbacher-Raygrodski’s spätem, langjährigem Kibbuzaufenthalt und ihren verschiedenen Publikationen. Danach serviert die israelische Meisterköchin Jaffa Niedermayr Köstlichkeiten aus ihrer orientalischen Küche.
Ruth Schweikert wurde 1965 in Lörrach geboren und ist in der Schweiz aufgewachsen. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Zürich und ist als Schriftstellerin und Theaterautorin tätig. 1994 debütierte sie mit dem vielbeachteten Erzählungsband »Erdnüsse. Totschlagen«, es folgten die Romane »Augen zu« (1998), »Ohio« (2005) und »Wie wir älter werden« (2015). Zuletzt erschien das Buch «Tage wie Hunde» (2019), ein vielschichtiger Bericht über Ruth Schweikerts Brustkrebserkrankung. Für ihre Arbeit wurde sie u.a. beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb mit dem Bertelsmann-Stipendium (1994), mit dem Preis der Schweizerischen Schillerstiftung (1999), als Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim (2015), mit dem Kunstpreis der Stadt Zürich (2016) und dem Solothurner Literaturpreis (2016) ausgezeichnet.