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«Dürfen wir eintreten, Ellen Ringier?»

 

Ellen Ringier ist promovierte Juristin. Nach dem Ausstieg aus der Advokatur vor rund 25 Jahren hat sie ihren ganzen Elan dem sozialen Engagement gewidmet, was sicher auch mit ihrer Herkunft zu tun hat. Sowohl ihre Mutter, eine jüdische Bankierstochter, die als Dreizehnjährige vor den Nazis aus Wien nach London iehen musste, wie auch ihr Vater, ein katholischer Pelzgrosshändler aus Luzern, waren klassische Liberale mit strengen moralischen Prinzipien. Ehrlichkeit und intellektuelle Redlichkeit wurden hochgehalten.

Erst setzte sie sich für die Belange der Kunst ein, etwa für die Gründung des KKL (Konzerthaus Luzern) im Stiftungsrat, für den Neubau des «Schiffsbau» als VR im Schauspielhaus, als Präsidentin der Trägerstiftung für des Neubau des Museums «Haus Konstruktiv» im Selnau, als Präsidentin der Schweizer Freunde des Israel Museum in Jerusalem, aber mehr und mehr verschob sich ihr Engagement zugunsten der Benachteiligten in unserer Gesellschaft: einkommensschwache Familien, Opfer von Rassismus und Gewalt. Besonders am Herzen liegt der zweifachen Mutter
und Grossmutter die Präsidentschaft der Stiftung Elternsein, welche sie im 2001 gegründet hat, um eine Zeitschrift für Eltern von schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen herauszugeben: Zehnmal im Jahr gibt sie seither «Das Schweizer Eltern-Magazin Fritz + Fränzi» in einer Auflage von 100000 Exemplaren heraus mit dem Ziel, Elternkompetenz in Erziehungsfragen zu stärken, Eltern und Erziehungsfachleute zu vernetzen und die Gesellschaft für Erziehungs­- und Bildungsfragen zu sensibilisieren. Das Magazin widmet sich zur Hauptsache aktuellen Jugendproblemen wie Internet­ und Drogensucht, Pornokonsum und Jugendschwangerschaft, Lernstörungen und Schulabbruch, Gewalt und Mobbing, dysfunktionale Familien infolge Arbeitslosigkeit und Familienarmut, Ritzen
und Essstörungen, Jugendschizophrenie und Probleme des interkulturellen Zusammenlebens. In Fachkreisen wird das Heft geschätzt, es wurde vom Verband Schweizer Medien unlängst mit dem Q­-Award als das beste Fachmagazin der Schweiz ausgezeichnet. 2014 wurde Ellen Ringier für ihr Engagement an der Nahtstelle zwischen Schule und Elternhaus mit dem Bildungspreis der PH Zürich und der Stiftung Pestalozzianum ausgezeichnet.

Für Interessierte wird um 18.15 Uhr ein Rundgang durch das Ringier­-Pressehaus an der Dufour­ strasse 43 angeboten. Um 19 Uhr beginnt dann das Gespräch mit Ellen Ringier im Personal­restaurant des Hauses. Die Plätze sind beschränkt. Wir bitten um Anmeldung für Führung und Gespräch unter 044 915 28 63 oder omanut@omanut.ch.

«Dürfen wir hereinkommen?» ist eine Gesprächsreihe von OMANUT. An verschiedenen Orten sprechen wir in loser Abfolge mit Persönlichkeiten über ihr Leben und ihr Engagement für Kunst und Kultur. 

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