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Die schönsten Bilder Otto Wylers entdecken

Ausstellungsführung mit dem Künstler
und Enkel Tom Fellner

Museum Franz Gertsch
Platanenstrasse 3
3400 Burgdorf

Treffpunkt: mit gelöstem Ticket beim Eingang
(für Omanut-Mitglieder reduzierter Preis von CHF 12.-)

Platzzahl beschränkt, verbindliche Reservation unter:
omanut@omanut.ch/044 915 28 63

Eine «Ode an die Farbe» nennt Roman Hollenstein die Werke von Otty Wyler (1887-1965) in seiner NZZ-Rezension der aktuellen Ausstellung «Die schönsten Bilder. Otto Wyler begegnen» im Franz Gertsch Museum in Burgdorf. Es ist wohl vor allem Yehuda Sprecher, dem in Israel lebenden Enkel von Otto Wyler, zu verdanken, dass dem Oeuvre seines Grossvaters auch in der Schweiz wieder mehr Beachtung geschenkt wird. Bereits 2013 hat er im Kunstmuseum von Ein Harod eine Übersichtsschau der Bilder von Otto Wyler organisiert und seit mehreren Jahren gemeinsam mit Omanut-Mitglied Wolfgang Straub an einem digitalen Werkkatalog gearbeitet: www.otto-wyler.ch. Auffallend sind die verschiedenen Einflüsse, die der Maler in seiner Kunst verarbeitete. Die Wandelbarkeit als Charakteristikum betont auch Roman Hollenstein:  «Verrät der frühe, in loderndem Rot gehaltene Jom Kippur in der St. Galler Synagoge Wylers Beschäftigung mit dem Expressionismus, so scheint der Tango-Tee in Paris 1913 bereits Varlin anzukündigen. Der in hundert Schattierungen von Weiss erstrahlende Monte Forno lässt hingegen fast schon Robert Rymans monochrome Sinfonien erahnen.» 

Nicht nur Otto Wylers Tochter, Lotti Fellner, sondern auch deren Sohn und Enkelin sind Künstler geworden. In einer eben zu Ende gegangenen Ausstellung im Kunstmuseum Zofingen traten Werke dieser vier Generationen in einen Dialog. Noch bis Anfang Januar ist eine von Tom Fellner gestaltete Familienwand im Kunsthaus in Aarau, das einige von Otto Wylers bedeutendsten Werke besitzt, zu sehen. Die familiären Zusammenhänge wird Tom Fellner sicher auch in seinen Rundgang durch die Ausstellung «Die schönsten Bilder. Otto Wyler begegnen» einfliessen lassen. Ein gemeinsamer Apéro wird die Veranstaltung abrunden.


Otto Wyler, Sohn jüdischer Eltern, besucht 1904 bis 1906 am Kantonalen Gewerbemuseum seiner Heimatstadt Aarau die Fachschule für dekoratives Malen und Zeichnen. Er setzt seine Studien in Paris an der Ecole nationale des Beaux-Arts und, nach einem Aufenthalt in München, im Atelier von Jacques-Emile Blanche fort. Nach einer Ausstellung im Kunsthaus Zürich ist für ihn der Ankauf der Gitarrenspielerin durch das Kölner Wallraf-Richartz-Museum ein erster grosser Erfolg. 1913 erhält Wyler an der Münchner Secessionsausstellung eine Goldmedaille. 1917 heiratet er Betty Jaeger und zieht mit ihr nach Ftan ins Unterengadin, wo sie eine Stelle als Lehrerin am Töchterinstitut angenommen hat. 1923 zurück in Aarau, erhält Wyler in den folgenden Jahren mehrere Aufträge für Wandmalereien. Auf Reisen nach Paris, Südfrankreich, nach Marokko (1934, 1935) und Griechenland entstehen Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken. Einzelausstellungen im Gewerbemuseum Aarau (1934, 1948), im Aargauer Kunsthaus (1962/63, 1977), 2013 Retrospektive im Mishkan Le’Omanut Museum, Ein Harod, Israel.

Anreise: Ab Zürich HB 12:53, Gleis 15. Danach knappe 10 Minuten zu Fuss zum Museum.