Die Fremde in Text und Musik Jahresausklang mit Lubna Abu Kheir, Yulianna Khomenko, Ella Ronen und dem Omanut-Vorstand

Die Fremde in Text und Musik

Jahresausklang mit Lubna Abu Kheir,
Yulianna Khomenko,
Ella Ronen und dem Omanut-Vorstand

Beijz
Seefeldstrasse 177
8008 Zürich

Fremdsein begleitet den Kulturverein Omanut, der 1941 von Emigranten gegründet wurde, seit seinen Anfängen. Fremd haben sich viele auch dieses Jahr gefühlt, selbst unter Freunden und in ihren eigenen Communities. Lubna Abu Kheir, die aus Syrien geflüchtet ist und Yulianna Khomenko, welche die Ukraine für die Schweiz verliess, können ebenfalls ein Lied vom Fremdsein singen. Die beiden haben dies in der Produktion «Fünf Uhr morgens», die im Sogar Theater zu sehen war, auf eindrückliche Weise getan. Im Stück nähern sie sich einander an, finden Worte und Melodien für die eigenen Ängste und Gefühle und lernen, dem Schmerz des anderen Raum zu geben. Auch Ella Ronen sieht als Israelin mit ungarisch-iranischen Wurzeln das Fremdsein als Teil ihrer Identität. Das Zerrissen- und Dazwischen-Sein kommt in ihren Liedtexten immer wieder vor. Mit dem Omanut-Vorstand nehmen sich die drei Künstlerinnen dem Thema der Fremde an, um das Gemeinsame und nicht das Trennende zu betonen.

Lubna Abou Kheir, 1992 in Damaskus geboren, studierte dort dramatisches Schreiben an der Hochschule für Theater. 2016 kam sie für ein Schreibatelier der Pro Helvetia in die Schweiz. Neben Prosatexten hat sie seither vier Theaterstücke auf Deutsch geschrieben, wovon «Gebrochenes Licht» und «Cheese War» im Theater Neumarkt uraufgeführt wurden. 2022 spielte sie im Kurzfilm «The Odor of Orange» und erhielt dafür den Preis als beste Schauspielerin am Amarcort Film Festival 2023 in Rimini. Lubna Abou Kheir lebt in Zürich.

Yulianna Khomenko, geboren 1995 in der Ukraine, studierte am Desider Zádor Musikcollege in Uschhorod Geige und an der Nationalen Musikakademie in Kiew Komposition. Von 2017 bis 2019 war sie Mitglied des Kammerorchesters der nationalen Wissenschaftsakademie der Ukraine. Nach Jahren als Strassenmusikantin studiert sie seit 2021 am Winterthurer Institut für aktuelle Musik und ist seit 2022 Mitglied der Gypsy-Balkan-Band «Haimos» und des Schweizer Folk-Trios «Allpott».

Ella Ronen, 1986 in Tel Aviv geboren, nahm früh klassischen Gesangsunterricht. Sie studierte Film an der Thelma Yellin High School und verfasste daneben Kurzgeschichten und Gedichte. Nach dem Militärdienst schrieb sie sich an der Rimon School of Jazz and Contemporary Music ein und begann mit ersten Bühnenauftritten. 2011 tourte sie ein Jahr lang durch Israel und entschloss sich danach, in die französische Schweiz zu ziehen. Inzwischen lebt sie mit ihren zwei Kindern in Zürich.