Nach einer Einführung in das Thema durch die Kuratorin und Publizistin Olga Stefan werden die drei Historikerinnen Karin Huser, Brigitte Studer und Laura Polexe die drei Protagonistinnen vorstellen und mit dem Direktor des Sozialarchivs, Christian Koller, über die Rolle der drei jüdischen Rosas in der lokalen Arbeiterbewegung diskutieren.
Rosa Luxemburg hatte während ihrem Studium an der Universität Zürich einen Auftritt am Internationalen Sozialistischen Arbeiterkongress, der 1893 in Zürich tagte, und begründete damit ihren Ruf als brillante Rednerin und Aktivistin. 1898 zog sie nach Berlin und engagierte sich in der deutschen Sozialdemokratie. Zwei Jahre nach Rosa Luxemburgs Tod gründete Rosa Grimm, die in zweiter Ehe mit dem Schweizer Sozialdemokraten Robert Grimm verbunden war, die Kommunistische Partei der Schweiz (KPS), eine Abspaltung der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz (SPS). Auch Rosa Bloch-Bollag, die sich in der Versorgungskrise bei Kriegsende als Organisatorin von Frauendemonstrationen hervortat, wechselte 1921 zur KPS, während ihr Ehemann, der damalige Leiter des Schweizerischen Sozialarchivs Siegfried Bloch, der SPS treu blieb. Die drei Rosas haben also im Herzen der Schweizer Arbeiterbewegung gewirkt und deren frühe Phase geprägt.
Karin Huser, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Staatsarchiv Zürich und freischaffende Historikerin mit Schwerpunkt russische und jüdische Geschichte sowie Geschichte der ArbeiterInnen im 19. und 20. Jahrhundert.
Laura Polexe, hat in Freiburg i. Br., Cluj und Zürich Geschichte und Philosophie studiert und promovierte 2010 zu sozialdemokratischen Netzwerken in Osteuropa und der Schweiz um 1900 an den Universitäten Freiburg i. Br. und Basel. Sie war Assistentin am Historischen Seminar der Universität Basel und ist seit 2017 Leiterin der Fachstelle Hochschulsupport am Departement Soziale Arbeit der ZHAW.
Brigitte Studer, ist Professorin für Schweizer und Neueste Allgemeine Geschichte an der Universität Bern und hat ihre Lizentiatsarbeit Rosa Grimm gewidmet. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Sozial- und Geschlechtergeschichte.