Der israelische Schriftsteller David Grossman hat das Bilderbuch «Opa, warum hast du Falten?» auf Hebräisch geschrieben, welches Anne Birkenhauer ins Deutsche übersetzt hat. Die Illustratorin Ninamasina erzählt die Geschichte in ihrer persönlichen Sprache, mit Farben und Formen. In der «Übersetzerwerkstatt» von Anne Birkenhauer und Lea Gottheil sollen die Kinder die Geschichte auf ihre eigene Art mitteilen und auch herausfinden, wie das Buch klingt, wenn es mit Musik gespielt wird. Und die Frage, was Übersetzen überhaupt ist, steht ebenfalls
im Raum.
Eltern und Grosseltern sind um 16.30 Uhr herzlich willkommen, einer kleinen Aufführung beizuwohnen. Für die Erwachsenen bietet Anne Birkenhauer in der Woche davor einen Zoom-Workshop in ihrer Reihe «Langsam Lesen» zur Lektüre des Buches von David Grossman im Original an:
www.annebirkenhauer.com.
Kategorie: 2023
Nach Babel: Ein jüdischer Garten der anderen Art Die Übersetzerin Anne Birkenhauer unterhält sich mit den Herausgebern von «Ein jüdischer Garten» Itamar Gov und Eran Schaerf über Vielfalt und Darstellung jüdischer Identität
«Ein jüdische Garten» – 2022 von
Itamar Gov, Hila Peleg und Eran Schaerf bei Hanser herausgegeben – erforscht jüdische Erfahrung und Geschichte in Form eines Pflanzenbestimmbuchs mit rund 160 Texten aus unterschiedlichen Sprachen, Epochen und Lebenswelten. Hier gedeihen Akazien von Clarice Lispector neben einer Zwiebel aus der Hebräischen Bibel, dazwischen Kirschen von Grete Weil, Mohn von Abraham Sutzkever, eine Mango von Ronit Matalon und Mais von Gabriele Tergit gepfeffert mit einer Prise Reiseliteratur des mittelalterlich-jüdischen Schriftstellers Benjamin de Tudela. Dank den editorischen Notizen entsteht daraus ein migrierender Garten aus Wörtern jenseits sprachlicher und nationaler Grenzen – ein Bestimmungsbuch für eine unbestimmbare jüdische Identität.
Nach Babel: Wenn Sprache Erinnerung transportiert Filmvorführung von Nurith Avivs «Des mots qui restent» in Anwesenheit der Regisseurin und der Protagonistin Zohar Elmakias
Die Dokumentarfilmerin und Kamerafrau Nurith Aviv setzt sich in ihrem cineastischen Werk seit Jahren mit der Sprache als Erinnerungsspeicher auseinander. Nach dem bemerkenswerten Film «Yiddish» (2020) entsinnen sich die Protagonisten von «Des mots qui restent» (2022) ihrer jüdische Dialekte sprechenden Verwandten. Was dabei an vergessenen Lebenswelten und Familiengeschichten an die Oberfläche dringt, ist berührend und lässt den Reichtum jüdischer Sprachen von Ladino über Judeo-Farsi bis Romaniotisch aufscheinen.
Nach einem Q & A von Michael Guggenheimer mit Nurith Aviv und der Vorführung von «Des mots qui restent» wird Brigitta Rotach mit der israelischen Autorin, Übersetzerin und Kulturwissenschaftlerin Zohar Elmakias, einer der Protagonistinnen des Films, ins Gespräch treten. Zum Ausklang des Anlasses, der eine Zusammenarbeit mit dem Filmclub Seret von ICZ und JLG ist und im Rahmen des Europäischen Tags der Jüdischen Kultur (ETJK) stattfindet, wird ein Aperitif serviert.