Als in Zürichs kleinen Hotels «Geschichten ohne Moral» geschrieben wurden Alfred Polgar zum 150. Geburtstag

Der 1873 in Wien geborene Kritiker, Schriftsteller und Übersetzer Alfred Polgar verliess 1933 unmittelbar nach dem Reichstagsbrand Berlin Richtung Prag. Den «Anschluss» Österreichs erlebten er und seine Frau Elise Loewy 1938 in Zürich, wo ihm keine Arbeitserlaubnis erteilt wurde. Das Ehepaar floh nach Paris, dann über Marseille nach Spanien und rettete sich schliesslich 1940 dank der Hilfe des Emergency Rescue Committee von Lissabon in die USA, wo Metro-Goldwyn-Mayer Alfred Polgar einen Vertrag zugesichert hatte. Nach einem längeren Aufenthalt in New York kehrten die Polgars 1949 als amerikanische Staatsbürger nach Zürich zurück und lebten, von regelmässigen Reisen abgesehen, im Hotel Urban am Bellevue. 1950, fünf Jahre vor seinem Tod in seiner Wahlheimat Zürich, las der «Meister der kleinen Form» bei einer Omanut-Veranstaltung im Kongresshaus aus seinen Werken vor.

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Nach Babel: Dos Kelbl Lecture Performance mit Daniel Hellmann

Am Beginn dieses Projekts steht die Begegnung Daniel Hellmanns mit einer Gruppe indigener Kunstschaffenden aus der ganzen Welt. Im Vorfeld einer Recherche-Reise nach Taiwan mit dieser Truppe, in der er der einzige Weisse ist, bringt Daniel Hellmann für ihn selbst überraschend seine jüdische Herkunft ins Gespräch. Woher kommt dieser Impuls? Wohin diese Frage ihn treibt und was sie in ihm und anderen bewegt, wird er nach seiner Rückkehr berichten, singen und performen.

Daniel Hellmann ist Künstler und Aktivist, Sänger und Performer – bekannt und international auf Tour zurzeit mit seiner Figur Soya the Cow, welche als vegane Drag-Kuh Queerness und Tierrechte verbindet und gegen Diskri- minierung und Unterdrückung kämpft. Im Gespräch mit der Dramaturgin Julie Paucker berichtet er von seiner Kunst und seinem Engagement.

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Nach Babel: Songbooks Der Jazz-Pianist Guy Mintus im Duett mit der Sängerin Naama Nahum

Der Pianist, Komponist und Sänger Guy Mintus, dem Omanut einen Jubi- läumssong verdankt (www.omanut.ch/ radio), tritt in Zürich erstmals mit der Sängerin und Schauspielerin Naama Nahum auf. In ihrem Programm voller persönlich gefärbten Erzählungen und Liedern lassen sie Einflüsse vom Jazz, von der klassischen Musik und dem Musiktheater einfliessen. Da beide Künstler multilingualen Fami- lien entstammen, werden Werke aus verschiedenen Kulturen und Sprachen präsentiert: von Englisch über Heb- räisch zu Ladino und Jiddisch. Mit ihren gemischt aschkenasischen und sephardischen Hintergründen sehen Guy Mintus und Naama Nahum ihre Kunst als transkulturelles Projekt, das verschiedene Musiklandschaften ver- bindet und unterschiedliche Menschen zusammenbringt.

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