«Das Haus ist leer oder ein Versuch über das Schweigen» Von und mit Boris Nikitin (Uraufführung)

Auch das Schweigen klingt. Bei Boris Nikitin und seinem neuen Text «Das Haus ist leer» klingt es vielschichtig, abgründig, provozierend und ist die Ursache für die Suche nach einem verlorenen Stück jüdischer Familiengeschichte, von dem der Autor erst spät erfährt. Aus dieser auch inneren Reise ist ein theatralischer Essay entstanden, der gleichsam intim und grundsätzlich, verstörend und erhellend ist.  Allein auf der Bühne, setzt sich Boris Nikitin dem Schweigen aus und entreisst ihm faszinierende Einsichten über sich und die Welt, dabei ganz auf die Wörter und die Lücken dazwischen setzend.

Not All Who Wander Are Lost

Sprechen wir von Heimat, verwenden wir oft den Begriff der Verwurzelung. Doch auch Wurzeln sind nicht statisch; auf der Suche nach Nahrung bewegen sie sich fort. Migration ist für gewisse Organismen wie Pilze gar lebensnotwendig. Menschen haben vieles mit Pflanzen gemein. Mehr als das: Unser Dasein ist von ihnen abhängig! Die Überlebensstrategien pflanzlicher Lebewesen sind durchaus mit den unsrigen verwandt. Visuell und inhaltlich bietet die Metapher der Pflanze und insbesondere der Wurzel ein dankbares Feld. Auch im Schaffen von Michael Günzburger, Uriel Orlow und Nives Widauer sind Pflanzen und ihre Eigenschaften wiederholt präsent. Für die Ausstellung bei jevouspropose setzten sich die drei Künstler mit Wurzeln auseinander. In ihren Arbeiten werden gängige Zuweisungen aufgebrochen und das komplexe Thema im dialogischen Miteinander neu verhandelt.

Dokumentation der Ausstellung «Omanut trifft John Elsas. 80 Jahre Kunst und Selbstbehauptung», im Museum Strauhof, Zürich

Der Fotograf Mike Richter hat die Ausstellung und einige Anlässe des reichen Begleitprogramms für Omanut dokumentiert. Ein kurzer digitaler Rundgang, unterlegt von Irma Schaichets Klavierspiel, gibt zudem einen Eindruck von der von Nora und Zuni Halpern gestalteten Schau. Das Jubiläum weckte nicht nur Interesse beim Schweizer Radio, sondern hat auch die Töchter von zwei Gründervätern, Ruth Hirschfeld und Susanne Lindtberg, wieder zusammengeführt (Foto: Wolfgang Straub).