„Komponieren, um mir von der Seele zu schreiben, was mich bewegt“ – zum 100. Geburtstag von Victor Fenigstein, Teil 2 – ein Podcast von Gabriela Kaegi

Zwar hat er schon als Kind seiner Familie mit seinen Kompositionen Geschenke gemacht. Aber erst einmal wird Fenigstein Pianist, dann folgt eine Professur am Conservatoire in Luxemburg. Erst als er nicht mehr spielen kann wegen seiner MS, beschliesst er, sich ganz der Komposition zuzuwenden. Noch im Krankenbett entsteht seine erste Kantate, Et le jour se leva pour lui, heisst sie. Fenigstein wählt antifaschistische Gedichte von Paul Eluard, die zwar aus den 30er Jahren stammen, aber – in Zeiten des kalten Krieges – nichts an Aktualität verloren haben. Vierzig Jahre dauert es, bis sie uraufgeführt wird. Auch in vielen seiner andern Werke reagiert Fenigstein auf politische Ereignisse. Denn er muss es los werden, sich von der Seele schreiben, dieses „ja unter anderem so scheussliche Leben der Menschheit.“

„Es drängte mich einfach zur Musik hin“ – zum 100. Geburtstag von Victor Fenigstein, Teil 1 – ein Podcast von Gabriela Kaegi

„Wie ein Äffchen“ sei er vorgeführt worden, als man entdeckt, dass der vierjährige Knabe das absolute Gehör hat und sich auch sonst am Klavier ohne Probleme zurechtfindet. Das schreibt Fenigstein in seinem „Lebensprotokoll“. Er erzählt darin von seiner Familie, die einst von Polen nach Frankreich flüchtete und von Paris in die Schweiz kam, er erzählt wie es war, während des Krieges als junger Mensch in Zürich zu leben. Aber er erzählt auch von seiner grossen Liebe, der Protestantin Mara, die er gegen den Willen der Familie heiratet, von seinen Marx- und Engelsstudien, die ihm schliesslich eine Fiche bescheren mit dem Vermerk, ein „aggressiver Kommunist“ zu sein, und vom Ausbruch der Multiplen Sklerose, die seiner Pianistenkarriere ein Ende setzt – aber dem Komponisten Fenigstein die Bühne überlässt.

Nachklang Bergell – Begegnungen mit Miriam Cahn und Varlin

Mitte Juni erkundete Omanut das „Kunst-Tal Bergell“. Im zugehörigen „Nachklang“ von Felix Schneider begegnen Sie der Künstlerin Miriam Cahn, die in ihrem Atelier Einblicke in ihre Arbeit gibt, und Sie hören Patrizia Guggenheim, die ihren berühmten Vater vorstellt: den Maler Varlin. Für alle, die beim Ausflug nach Bregaglia nicht dabei waren. Und für die, die dabei waren, erst recht. Veröffentlicht am 8.7.2024