Montag, 19. Oktober 2020, 19.00 Uhr
Theater Neumarkt
Neumarkt 5
8001 Zürich
Gratistickets unter 044 267 64 64
oder über tickets@theaterneumarkt.ch
Zionismus, Sozialismus, Panarabismus, Islamische Republik: Der Nahe Osten und seine Geschichte sind von utopischen Ideologien geprägt. Doch heute wird die Region oft nur als Krisenherd wahrgenommen: Gewalt, scheinbar unlösbare Konflikte und Korruption.
Haben literarische und künstlerische Utopien des Nahen Ostens überhaupt noch etwas zu sagen? Wo könnten konkrete Ansatzpunkte für neue Utopien in der Region jenseits der Tagespolitik liegen? Fragen wie diese diskutieren Simon Wolfgang Fuchs (Universität Freiburg) und Caspar Battegay (Universität Basel) mit Dana von Suffrin, Ayad Al-Ani und Gudrun Krämer. Die musikalische Utopie steuern die Sängerin Ella Ronen und der Perkussionist und Pianist Omri Hason bei – zwei in der Schweiz lebende israelische Musiker mit orientalischen Wurzeln.
Dana von Suffrin, geboren 1985 in München, ist Historikerin und Schriftstellerin. Sie hat in München, Neapel und Jerusalem studiert und 2017 zur Rolle von Wissenschaft und Ideologie im frühen Zionismus promoviert. Ihr Romandebüt »Otto« wurde u.a. Klaus-Michael Kühne-Preis ausgezeichnet. «Die Sprache, die Satzmelodie, die Dialogführung dieser Prosa klingen, als entstammten sie direkt der jiddischen Literatur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, dem Kosmos von Scholem Alejchem, Bruno Schulz, Martin Buber, nur jünger, weiblicher und aus dem Jahr 2019», lobte die Süddeutsche Zeitung. Sie lebt in München.
Ayad Al-Ani ist Organisationsforscher und im Irak aufgewachsen. Er ist seit 2019 assoziiertes Mitglied am Einstein Center Digital Future und lehrt als Professor für Change Management und Consulting. Des Weiteren ist er a.o. Prof. an der School of Public Leadership der Universität Stellenbosch, Südafrika und lehrt an der Universität Basel im Bereich Digitale Kultur. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Digitale Ökonomie und Politik, Digitale Transformation sowie Peer-to-Peer-Production. Zudem ist er Geschäftsführer der Beratungsagentur «tebble».
Gudrun Krämer ist Professorin für Islamwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Sie war als Nahost-Referentin bei der «Stiftung Wissenschaft und Politik» in Ebenhausen bei München tätig und lehrte u.a. in Hamburg, Kairo, Boston, Paris und Bonn. Sie hat einige Bücher über den Nahen Osten geschrieben, u.a. die «Geschichte Palästinas. Von der osmanischen Eroberung bis zur Gründung des Staates Israel» (Beck Verlag 2020). Sie lebt in Basel.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Zürcher Theater Neumarkt und der Brandenburger Jungen Akademie statt, die anlässlich ihres 20. Jubiläums an besondere Orte einlädt, um mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen.