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Verschüttete Traditionen

Joshua Simon untersucht in seinem Vortrag «The Great Soviet Encyclopedia: Communism and The Dividual» ein Poster von Eliezer Lissitzky (1890-1941), das der russisch-jüdische Künstler 1929 für die Eröffnung einer Ausstellung im Gewerbemuseum Zürich gestaltet hat. Es widerspiegelt den inszenierten Enthusiasmus über die forcierte Industrialisierung der Sowjetunion und die damit einhergehende veränderte Bedeutung  des Individuums. Simon sieht Parallelen zu heutigen Formen von Subjektivität, was er auch in einem aktuellen Projekt untersucht hat: Die von ihm betreute Ausstellungsreihe „The Kids Want Communism»  (2016/17) öffnet den Blick auf das utopische Potenzial des Kommunismus, gerade auch in Israel, wo die sozialistischen Staats- und Gesellschaftstraditionen durch Globalisierung und Privatisierung verschüttet wurden.

Der Vortrag findet in englischer Sprache statt. Einführung: Dorothee Richter, Leiterin des „Postgraduate  Programme in Curating»  an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK).

Joshua Simon ist Autor, Filmemacher und Direktor des MoBY-Museums in Bat Yam. Er ist Mitbegründer von „Maayan Publishing» in Tel Aviv, eines  Magazins für Dichtung, Literatur und Ideen. Er ist Autor von „Neomaterialism» (Sternberg Press, 2013) und Herausgeber von „Ruti Sela: For The Record» (Archive Books, 2015). In letzter Zeit kuratierte er die Ausstellungen «Factory Fetish»  in Melbourne und „Roee Rosen: Group Exhibition» im Tel Aviv Museum. Er hat am renommierten Londoner Goldsmiths College ein Postgraduiertenstudium in „Curatorial Knowledge» absolviert.

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