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Pandora als Hoffnungs-
trägerin

Elisabeth Bronfen ordnet im Gespräch mit Yves Kugelmann
die herrschende Pandemie ein. Musikalische Begleitung: Corona Trio

Montag, 14. Dezember 2020, 19.30 Uhr

Theater Stok
Hirschengraben 42
8001 Zürich

Tickets: 20/15.- für Omanutmitglieder
Platzzahl beschränkt; verbindliche Reservation unter:
omanut@omanut.ch/044 915 28 63

In „Zeitgemässe Betrachtungen über Krieg und Tod“ formuliert Freud inmitten der Schrecken des Ersten Weltkrieges seine Erkenntnis, dass ohne das Risiko des Todes das Leben arm und uninteressant wäre. Diese Setzung nimmt Elisabeth Bronfen in ihrer an Freud angelehnten Lektüre der ersten Phase der Corona-Pandemie auf und entwickelt ihre ganz eigenen Narrationen – in Kapiteln wie „Viren führen uns ins Reich der Untoten“ oder „Gaia schlägt zurück“ – zum Verständnis dieser Krise. Mehr noch: Ihre Betrachtungen bilden einen Ansatz, das Prinzip Hoffnung, das die verhängnisvolle Büchse der Pandora eben auch enthält, fruchtbar für unsere Gegenwart zu machen. Im Gespräch mit Tachles-Chefredakteur Yves Kugelmann über ihre jüngste Publikation „Angesteckt. Zeitgemässes über Pandemie und Kultur“ (Echtzeit Verlag 2020) erläutert die Anglistikprofessorin die Bedeutung von Geschichten für das Verständnis gegenwärtiger Verwerfungen und Veränderungen. Der Anlass spannt den Bogen von Literatur, Geschichte, Film über Politik und wird musikalisch von Omri Ziegele, Jojo Kunz und Herbert Kramis untermalt, die seit diesem Frühling das „Corona Trio“ bilden.

Elisabeth Bronfen geboren 1958 in München, studierte am Radcliffe College, an der Harvard University und an der Universität München. Sie ist Lehrstuhlinhaberin am Englischen Seminar der Universität Zürich und Global Distinguished Professor an der New York University. Sie hat zahlreiche Werke in den Bereichen Gender Studies, Psychoanalyse, Film- und Kulturwissenschaft verfasst und lebt in Zürich.

Das Corona Trio sind Omri Ziegele (usbekische Bambusflöte Nai/Stimme), Jojo Kunz (Kontrabass) und Herbert Kramis (Kontrabass): „Und plötzlich war alles still. Da gingen sie auf die Gasse, um das Leben nicht zu vergessen; Instrumente hatten sie dabei, es klang. Bald kamen Menschen aus ihrem Geviert, scheu zuerst, einzelne, dann immer zahlreicher: das Corona Trio war geboren. Aus einer Notlage wurde ein ernstes musikalisches Projekt: Musik quer durch die Kontinente, viel Selbstkomponiertes und Texte, die an die Seele rühren.“ (Omri Ziegele)