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Hidden Istanbul – Die Künstlerin Françoise Caraco unterhält sich mit der Autorin Renata Burckhardt

Galerie Stephan Witschi
Zwinglistrassse 20
8004 Zürich 

Tickets inkl. türkischer Imbiss: 25.-/20.- (für Omanutmitglieder)
über www.omanut.ch/044 915 28 63

Bereits in ihrer Arbeit «Der Kaufmann Caraco» (2017) hat sich Françoise Caraco mit dem türkisch-jüdischen Zweig ihrer Familie auseinandergesetzt. Die damalige Spurensuche führte sie zum Altkleiderhändler Caraco am Rennweg in Zürich, einer Nebenfigur des Schweizer Filmklassikers «Hinter den sieben Gleisen». Für ihre jüngste Recherche hat sie diese Suche bis nach Istanbul ausgeweitet und hat dort mit Menschen gesprochen, die den Namen Caraco – oder Karako – kennen. Dazwischen lässt sie weitere Stimmen jüdischer Türken und Türkinnen zu Wort kommen und fängt gleichzeitig Istanbul mit der Linse ihrer Kamera ein. Mit «Hidden Istanbul» ist ein bezauberndes Künstlerbuch entstanden, in das man eintaucht und meint, die Wellen an die Gestade des Bosporus schlagen zu hören – und auch ein Flüstern aus längst vergangenen Zeiten.

Renata Burckhardt treibt ebenfalls die Familiengeschichte ihrer aus Istanbul stammenden Grossmutter um. In «Nonna Lucia» (Edition Omanut, 2021) spannt die Autorin in verdichteter Form einen fast hundertjährigen Bogen. Anfang Jahr hat sie erstmals versucht, auch vor Ort mehr über das Leben ihrer Grossmutter zu erfahren – was sich wie bei Caracos Suche als schwierig erwies. Wo die beiden heute in ihrer Auseinandersetzung stehen und was diese in ihnen auslöst, wird im Gespräch, das von Karen Roth moderiert wird, zur Sprache kommen

Am 19. Mai findet in der Galerie Stephan Witschi die Buchvernissage von „Hidden Istanbul“ (Art Paper Editions, 2021) ab 18 Uhr inmitten der Fotografien von Françoise Caraco statt. Details unter www.stephanwitschi.ch

Françoise Caraco, geboren 1972, hat einen Bachelor in Fotografie und einen Master of Arts in Fine Arts von der ZHdK und ist Dozentin an der F+F Schule für Kunst und Design. Seit 1996 diverse Kunstprojekte und Ausstellungen, Auszeichnungen und Preise, u.a. ein Landis & Gyr-Stipendium. Ihre letzte Ausstellung, „Familien-angelegenheit“ im Museum Strauhof 2020, kreiste um ihre Endinger Familienangehörigen.  

Renata Burckhardt hat Kunst an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel und Kuratorische Praxis an der Zürcher Hochschule der Künste studiert und arbeitet als Dozentin für Kunst, Sprache und ästhetische Praxis und Theorie. Sie schreibt Theaterstücke, Scripts, Kolumnen, Essays und Prosa. Zuletzt erschien ihre Novelle «Alma» (About Books 2021).